Kaufe keine Firewall, bevor du dein Netzwerk nicht kennst – warum Netzwerksicherheit mehr ist als nur Technik
„Wir brauchen dringend eine neue Firewall!“ – Diesen Satz hört man oft, wenn Unternehmen in ihre IT-Sicherheit investieren wollen. Doch so wichtig moderne Firewalls auch sind: Ohne ein durchdachtes Netzwerkdesign, eine klare Struktur und eine systematische Analyse bleibt ihr Schutz oft nur oberflächlich.
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Firewall- ein wichtiger Baustein in der Netzwerksicherheit |
In diesem Blogbeitrag erklären wir – leicht verständlich und praxisnah – worauf es bei der Netzwerksicherheit wirklich ankommt, was die ISO 27001 dazu sagt und wie Unternehmen den Schutz ihres Netzwerks ganzheitlich angehen können.
1. Was bedeutet eigentlich "Netzwerksicherheit"?
Netzwerksicherheit ist mehr als nur das Blockieren von Viren oder unerwünschtem Datenverkehr. Es geht darum, den Überblick über alle Geräte, Systeme und Datenflüsse im Unternehmen zu behalten. Denn nur wer weiß, welche Daten wo fließen, kann Schwachstellen erkennen und absichern.
Ein Beispiel aus der Praxis:
Ein Unternehmen hat neue IoT-Geräte in der Produktion – doch diese senden Daten unverschlüsselt ins Internet. Die Firewall erkennt den Datenverkehr nicht, da die Geräte nie im Netzwerkplan auftauchten. Ein klassisches Sicherheitsleck, das vermeidbar gewesen wäre.
2. Die 5 wichtigsten Grundlagen für Netzwerksicherheit
Netzwerkplan erstellen:
Zeichne auf, welche Geräte und Systeme miteinander kommunizieren – von Servern über PCs bis hin zu Druckern oder Smart Devices.
Netzwerk segmentieren:
Trenne verschiedene Bereiche (z. B. Produktion, Verwaltung, Gäste-WLAN), um im Ernstfall die Ausbreitung eines Angriffs zu verhindern.
Zugänge dokumentieren:
Wer darf von wo auf was zugreifen? Welche Ports sind offen, welche Dienste aktiv?
Sicherheitsrichtlinien definieren:
Welche Geräte dürfen ins Netzwerk? Wie wird der Fernzugriff geregelt? Welche Protokolle sind erlaubt?
Regelmäßige Überprüfung & Anpassung:
IT-Infrastrukturen ändern sich. Was heute sicher ist, kann morgen ein Risiko sein.
3. Was fordert die ISO 27001?
Die international anerkannte Norm ISO/IEC 27001 definiert klare Anforderungen an die Netzwerksicherheit. Besonders relevant sind:
A.5.10 Netzwerkkontrollen: Schutz von Informationen in Netzwerken und unterstützenden Infrastrukturen
A.8.20 Netzwerksegmentierung: Begrenzung der Kommunikation auf das Notwendige
Das bedeutet: Unternehmen müssen ihre Netzwerke nicht nur absichern, sondern auch verstehen und dokumentieren, wie sie funktionieren.
4. Warum viele Firewalls nutzlos bleiben
Eine Firewall ist nur so gut wie das Konzept dahinter. Wenn keine klare Struktur herrscht, sind Sicherheitsregeln schwer zu definieren – und die Firewall bleibt ein teurer Datenfilter ohne strategischen Wert.
Typische Fehler:
- Alle Benutzer haben dieselben Berechtigungen
- Alte, nicht mehr genutzte Geräte sind noch eingebunden
- Es gibt keine Trennung zwischen sensiblen und öffentlichen Datenbereichen
5. Unser Tipp: Erst analysieren, dann investieren
Bevor Sie eine neue Firewall kaufen, sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Netzwerk analysiert, dokumentiert und strukturiert ist. Erst dann lässt sich eine Sicherheitslösung gezielt einsetzen.
Unser Angebot:
Wir unterstützen Sie bei:
✅ Der Erstellung eines Netzwerkplans
✅ Der Umsetzung einer intelligenten Segmentierung
✅ Der Auswahl und Konfiguration einer passenden Firewall-Lösung – ISO-konform und zukunftssicher
Fazit:
Firewalls sind wichtig – aber sie entfalten ihre Wirkung erst dann, wenn sie auf einem soliden Sicherheitskonzept basieren. Wer in Netzwerksicherheit investieren will, muss also zuerst investieren: in Transparenz, Struktur und Strategie.
Denn echte Sicherheit beginnt nicht mit der Technik – sondern mit dem Verständnis für das eigene Netzwerk.
Benötigen Sie Hilfe hierbei? Kein Problem!
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