Zwischen Rückblick und Ausblick – Warum Cybersicherheit nicht im alten Jahr bleiben darf
Was wir aus 2025 gelernt haben – und warum 2026 keine Zeit für halbe Maßnahmen ist
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| Zwischen Rückblick und Ausblick. Cybersicherheit 2026 |
2025: Das Jahr, in dem aus Pflicht Ernst wurde
Wenn wir auf 2025 zurückblicken, bleibt vor allem eines hängen: Cybersicherheit ist endgültig aus der „Kann man mal machen“-Ecke raus. Für viele Unternehmen war 2025 eine echte Zeitenwende – nicht wegen neuer Tools oder neuer Buzzwords, sondern weil aus „Best Practice“ Schritt für Schritt Pflicht geworden ist.Spätestens mit dem NIS2-Umsetzungsgesetz wurde klar: Cybersicherheit ist kein freiwilliges Bonusprogramm mehr. Sie ist gesetzlich getrieben, risikobasiert – und gehört ganz oben auf die Agenda.
2025: Viele sind gestartet. Andere haben gezögert.
Ein Teil der Unternehmen hat 2025 sinnvoll genutzt, um die Basics aufzubauen:- Verantwortlichkeiten definiert
- erste GAP-Analysen gemacht
- Awareness gestartet
- Partner und Dienstleister eingebunden
Aber: Es gibt auch die andere Gruppe. Unternehmen, die gezögert haben. Die das Thema aufgeschoben haben, weil „noch nicht klar ist, ob wir betroffen sind“ oder weil „wir erstmal abwarten“. Das Problem daran ist simpel: Zeit ist der knappste Faktor in der Umsetzung.
2026 wird konkreter. Und unbequemer.
Mit 2026 kommt für viele die Realität. NIS2 wird für die ersten Unternehmen verbindlich – mit klaren Anforderungen, Aufsicht und Bußgeldrahmen. Wer jetzt noch nicht sauber beantworten kann, ob und wie das eigene Unternehmen betroffen ist, verschenkt die letzten Monate, in denen man ohne Druck strukturiert arbeiten kann.
Parallel zeigt der Blick auf die Cyberlage: Angriffe auf Lieferketten, Softwareanbieter und KMUs bleiben nicht nur Thema, sie nehmen weiter zu. Und viele davon sind erfolgreich, weil nicht „High-End-Hacking“ gewinnt, sondern weil Grundschutz fehlt oder halbherzig gelebt wird.
Was Du jetzt tun solltest
Nicht alles gleichzeitig. Aber die richtigen Schritte in der richtigen Reihenfolge.- Pflichten kennen
Prüfe, ob Du direkt oder indirekt unter NIS2 fällst – z.B. über Branche, Kundenanforderungen oder Rolle in der Lieferkette. - Risiken analysieren
Starte mit einer GAP-Analyse Deines Status quo. Idealerweise risikobasiert – und falls möglich mit Fördermitteln im Blick. - Maßnahmen priorisieren
ISO 27001 ist hier ein starker Strukturgeber: nicht als „Zertifikat um jeden Preis“, sondern als sauberes Gerüst. Beginne mit den kritischen Controls und den größten Risiken. - Partner einbinden
Stell die Fragen, die sonst keiner stellt: Wo stehen wir wirklich? Was fehlt? Welche Abhängigkeiten haben wir zu Dienstleistern und SaaS-Anbietern? - Verantwortung übernehmen
Informationssicherheit ist Chefsache. Nicht, weil es sich gut anhört, sondern weil Verantwortung und Haftung am Ende nicht im Ticketsystem landen – sondern bei der Geschäftsleitung.
Fazit zum Jahresende
Zwischen Jahreswechsel und Weihnachtsruhe lohnt sich ein nüchterner Blick: 2026 wird nicht einfach „ein weiteres Jahr“. Es wird für viele das Jahr, in dem Organisationen zeigen müssen, ob ihre IT und Datenstrukturen das Vertrauen verdienen, das Kunden, Partner und Behörden in sie setzen.Mein Vorschlag: Nutze die ruhigen Tage nicht für Aktionismus, sondern für Klarheit.
Betroffenheit klären. Status quo messen. Umsetzung planen. Prioritäten setzen.
Wenn Du Unterstützung brauchst: Beratung, GAP-Analysen, Awareness-Strategien und ein klarer Umsetzungspfad sind genau die Dinge, die jetzt den Unterschied machen.
Benötigen Sie dennoch Hilfe? Kein Problem!
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