Smartphone-Apps: Die Suche nach dem Datenschutz
Die Bedeutung mobiler Geräte nimmt weiter zu. Die Zahl der installierten Apps auf Smartphones und Tablets wächst und wächst. Doch wie steht es um den Datenschutz bei den mobilen Anwendungen?
Die Antwort fällt nicht immer leicht, ist aber zunehmend wichtig für die Privatsphäre.
Datenschutz bei mobilen Anwendungen?
Da gibt es eine App für…
Ob Information, Kommunikation, Unterhaltung, Einkaufen oder Reisen:
Smartphones sind für einen Großteil der
Menschen in Deutschland ein unverzichtbarer Teil ihres Alltags geworden.
Dementsprechend wächst auch das Angebot an Apps.
Mit der Hilfe von Apps erweitern Smartphones und Tablets fortlaufend ihre
Funktionen, sie ersetzen die Digitalkamera, das Bücherregal, die Spielekonsole. Diese Funktionsvielfalt erscheint
nützlich und macht die mobilen Endgeräte so beliebt, doch sie führt auch zu
einer Konzentration von Nutzungsdaten
auf jeweils nur einem Gerät.
Apps gibt es für Geld oder Daten
Wer jetzt denkt, Apps seien doch kostenlos und vielleicht auch deshalb so
beliebt, hat zum Teil recht. Die Mehrzahl der mobilen Anwendungen bekommt man tatsächlich, ohne dafür zu
bezahlen. Doch ob der Anbieter seine
App wirklich ohne Gegenleistung bereitstellt, steht auf einem anderen Blatt.
Viele Apps finanzieren sich über Werbung. Damit die Werbung möglichst relevant und damit erfolgreicher ist, sammeln zahlreiche Apps Daten über ihre
Nutzerinnen und Nutzer. Daran wäre
nichts auszusetzen, wenn denn die Anwendenden darüber informiert wären
und darin eingewilligt hätten.
Tatsächlich sammeln und werten die
Apps die Nutzungsdaten oftmals aus,
ohne eine Information und Zustimmung
der Anwenderinnen und Anwender. Das
ist nicht nur bei kostenlosen Apps der
Fall. Auch kostenpflichtige Apps können
Daten einsammeln, um für ein Zusatzgeschäft zu sorgen.
Wo ist die Datenschutzerklärung?
Ob eine App Daten sammelt, welche Daten sie sammelt und zu welchem Zweck
das geschieht, aber auch wer die Daten
des Nutzers oder der Nutzerin erhält, all
das soll in einer Datenschutzerklärung
zu finden sein, die vor der Installation
der App einzusehen sein muss. Aber auch nach der Installation der App
muss es möglich sein, die Datenschutzerklärung einzusehen. Insbesondere
bei einem Update der App kann sich etwas getan haben, das auf den Datenschutz Einfluss hat.
Wer aber bei Apps nach einer Datenschutzerklärung sucht, wird leider nicht
immer fündig, im Gegenteil!
Datenschutz hinterfragen: im AppStore und in der App selbst
Ob eine App eine Datenschutzerklärung
hat oder nicht, sollte darüber entscheiden, ob man die App überhaupt installiert und nutzt. Die App-Stores wie
Google Play für Android-Apps haben in
aller Regel einen Link bei der App-Beschreibung, der zur Datenschutzerklärung führt. Leider ist dieser Link nicht so
leicht zu finden, zum Beispiel bei den
Kontaktdaten des App-Entwicklers oder
der App-Entwicklerin.
Noch schwieriger ist es, wenn man die
App bereits installiert hat. Hier erscheint es eher wie eine Ausnahme,
wenn eine App auch einen Bereich für
die Datenschutzerklärung hat. Selbst
bei bekannten Apps lässt sich nicht davon ausgehen, dass sie wirklich umfassend über den Datenschutz informieren.
Wer also nicht mit seinen Daten für eine
App bezahlen will, ohne genau zu wissen, wer was zu welchem Zweck erfahren wird, sollte auf Apps ohne Datenschutzhinweise verzichten. Tatsächlich
wollen viele Apps mehr erfahren, als sie
wissen müssten. Das klassische Beispiel
sind etwa Apps mit Taschenlampen Funktion, die auf Standortdaten und Fotos zugreifen wollen. Da sollte einem
das Licht aufgehen, dass hier eine App
womöglich Nutzungsdaten sammeln
will.
Es gibt aber inzwischen auch Apps, die
ausdrücklich auf unnötige Datenzugriffe
verzichten und so besonders datenschutzfreundlich sind. Das Projekt „Privacy Friendly Apps“ hat kostenfreie Open-Source-Apps aus den Bereichen Fitness & Gesundheit, Tools, Spiele und Sicherheit entwickelt, etwa einen Schrittzähler oder eine App für den Wetterbericht. Die Privacy Friendly Apps fordern
lediglich die Berechtigungen an, die für
die Funktionalität notwendig sind. Sie
enthalten keine Tracking-Mechanismen
und verzichten auf Werbung. Jegliche
Daten werden nur auf den Geräten der
Nutzenden gespeichert.
Haben Sie Fragen? Kein Problem!
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