Dienstag, 15. April 2025

Kommt das Ende der Passwörter?

Kommt das Ende der Passwörter?

Die Forderung nach sicheren Passwörtern besteht seit vielen Jahren, und jedes Jahr findet ein „Change Your Password Day“ statt, um an einen notwendigen Wechsel der Passwörter zu erinnern.

Bild: Passwort (Photo Canva)

Doch wie steht es um die Passwortsicherheit, und was sind Passkeys, die Passwörter ersetzen könnten?


Passwörter sind ein doppelter Klassiker, im Zugangsschutz und als Risiko

So mancher kann es kaum noch hören: „Denken Sie daran, sichere Passwörter zu wählen!“ Trotz der fortlaufenden Sicherheitshinweise bleibt die Passwortsicherheit aber eine Herausforderung. Laut Umfrage des Digitalverbands Bitkom nutzt rund ein Viertel (23 Prozent) der Internetnutzerinnen und -nutzer häufig bewusst einfache Passwörter, damit sie sich diese leicht merken können. Ein Drittel (33 Prozent) nutzt dasselbe Passwort für verschiedene Dienste.

Bereits diese Erhebung macht deutlich: Die Empfehlungen zur Wahl sicherer Passwörter werden oft genannt, sie stoßen aber auf taube Ohren. Das ist für den Datenschutz sehr riskant, denn Passwörter werden als Zugangsschutz in vielen sensiblen Bereichen genutzt, zum Beispiel für E-Mail- und Unternehmenskommunikation, soziale Netzwerke oder Cloud-Speicher.

Passwörter müssen selbst geschützt werden

Auch wenn Passwörter weiterhin häufig als Mittel der Wahl im Schutz vor unerlaubten Zugriffen auf Nutzerkonten gelten, benötigen sie selbst einen zusätzlichen Schutz. Da viele Nutzerinnen und Nutzer zu einfachen und immer gleichen Passwörtern neigen, kommt es auf eine weitere Schutzschicht an. Moderne Passwort-Manager und Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) reduzieren die Notwendigkeit ständiger Passwortwechsel und erleichtern die sichere Verwaltung digitaler Zugangsdaten, so empfehlen Security-Expertinnen und -Experten.

Passwort-Manager zum Beispiel generieren komplexe, einzigartige Passwörter für jede Anwendung und speichern sie verschlüsselt. Dies hilft insbesondere Personen, die aus Gewohnheit ein Passwort für mehrere Konten verwenden. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) erschwert den Zugriff für unbefugte Dritte, selbst wenn ein Passwort kompromittiert wurde, da zum Beispiel zusätzlich der Fingerabdruck überprüft wird.

Passkeys können Passwörter ersetzen

Einfache Nutzernamen-Passwort-Kombinationen sind unsicher, Zwei-Faktor-Authentifizierung empfinden aber viele Nutzerinnen und Nutzer als umständlich. Aus Sicht des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bieten Passkeys ein deutlich höheres Sicherheitsniveau als herkömmliche Verfahren.

Passkeys sind eine neue Möglichkeit, sich bei Apps und Websites anzumelden. Anstelle von Benutzername und Passwort können sich Benutzer mit Passkeys bei Apps und Websites auf dieselbe Weise anmelden, wie sie ihre Geräte entsperren: mit einem Fingerabdruck, einem Gesichtsscan oder einer PIN für die Bildschirmsperre. Passkeys bestehen aus einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel, um die sich die Nutzerin oder der Nutzer aber nicht kümmern muss. Geschützt wird der private Schlüssel meist über Fingerabdruck oder Gesichtsscan.

Ein Passkey kann so den Schutzfaktor einer Multi-Faktor-Authentifizierung in einem einzigen Schritt erfüllen. Anwenderinnen und Anwender können bei Passkeys ihre Zugangsinformationen nicht mehr versehentlich weitergeben, denn sie haben diese nicht im Zugriff. Selbst wenn Passkeys anderweitig genutzt würden: Passkeys können auf Phishing-Webseiten nicht funktionieren, denn sie sind immer nur mit einer definierten Website oder App verknüpft.

Passkeys könnten das Ende der Passwörter einläuten, doch noch ist es nicht so weit, noch sind sie zu unbekannt.

Tipps für sichere Passwörter

Da Passkeys noch nicht so verbreitet sind, bleiben die Sicherheitshinweise zur Wahl besserer Passwörter wichtig. Es gilt also weiterhin:

Passwörter sollten nicht aus einem leicht zu erratenden Begriff oder aus einem im Wörterbuch zu findenden einzelnen Wort bestehen. Für jeden Online-Dienst und jeden einzelnen Zugang sollte man ein einzigartiges Passwort verwenden. Passwörter auf Notizzettel und in Textdateien sind eine Gefahr, eine sichere Aufbewahrung ist in einem Passwort-Manager möglich. Wo immer möglich, sollte die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) eingerichtet werden.


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