Risikoanalysen bei Verarbeitungen
Risikoanalysen vielfacher Art gehören zum Alltag in Unternehmen. So auch bei der Verarbeitungen von personenbezogenen Daten.
„TOMs“ sollen Schaden vermeiden
Daten dürfen weder versehentlich gelöscht werden, noch dürfen
sie in falsche Hände geraten. Aber wie lässt sich das sicherstellen? Technische
Maßnahmen, etwa die Verschlüsselung von Daten, können ein wichtiger Baustein
sein. Ähnliches gilt für organisatorische Maßnahmen wie etwa sichere
Türschlösser. Zusammenfassend spricht man in der Praxis oft von „TOMs“, also
den technischen und organisatorischen Maßnahmen.
Eine Risikoanalyse steht am Anfang
Auch
scheinbar harmlose Daten können brisant sein
Häufig hört man in Unternehmen Aussagen wie: „Jedenfalls
unsere Abteilung hat nur mit harmlosen Daten zu tun. Außer Adressen von Kunden
und Angaben zu den Bestellungen dieser Kunden haben wir nichts.“ Eine
Risikoanalyse ist auch dann nicht entbehrlich. Beispielsweise sind
Kundenadressen manchmal Adressen von gefährdeten Personen. Das kommt sicher
nicht häufig vor. Aber wenn doch, können zusätzliche Sicherungsmaßnahmen
notwendig sein.
Die Mitarbeit aller im Unternehmen ist unentbehrlich
Niemand im Unternehmen sollte genervt sein, wenn ihm
Datenschutzverantwortliche scheinbar banale Fragen stellen. Nur wer selbst mit
den Daten umgeht, weiß im Detail, welche Art von Daten das sind und wo ein
Gefahrenpotenzial für den Datenschutz stecken kann. Das Nachdenken darüber
lässt sich nicht auf andere „abschieben“.
Manche Daten sind von Haus aus heikel
Manchmal ergibt sich das Risiko schon aus der Art der Daten.
Typisch hierfür sind medizinische Daten. Sie sind ihrem Wesen nach vertraulich.
Deshalb sind beispielsweise Daten beim Betriebsarzt immer besonders
schutzwürdig. Ein PC mit solchen Daten muss deshalb speziell abgesichert
werden.
Scheinbar banale Vorgänge können brisant sein
Nicht immer sind die Risiken so offensichtlich. Ein Beispiel
dafür ist die Einbindung von besonderen Schriftarten auf einer Webseite. Das
geschieht häufig über den Zugriff auf Dienste wie Google Fonts. Ein völlig
banaler Vorgang? Leider nein, denn wenn jemand auf die Webseite zugreift,
übermittelt Google Fonts Daten von ihm an Google. Google ist in den USA
ansässig. Dies zieht besondere rechtliche Probleme nach sich. Es hat also gute
Gründe, wenn im Rahmen einer DSFA auch Fragen nach solchen Abläufen gestellt
werden.
Am Anfang steht die Frage nach den Daten
Jede Risikoanalyse läuft nach einem bestimmten Raster ab. Das
ist auch bei der DSFA so. Am Anfang steht die Frage, welche personenbezogenen
Daten verarbeitet werden. Normalerweise sollte sich dies schon aus dem ohnehin
vorhandenen Verzeichnis der Verarbeitungstätigkeiten ergeben. Die Angaben, die
dort enthalten sind, sollten allerdings bei dieser Gelegenheit überprüft
werden.
Es folgt die Ermittlung des Schutzbedarfs
Personenbezogene Daten können unterschiedlich schutzbedürftig
sein. Deshalb ist eine Einstufung der Daten anhand eines Rasters aus drei
Kategorien üblich. Sie reichen vom geringen Schutzbedarf (etwa bei üblichen Adressdaten)
über mittleren Schutzbedarf (etwa bei Angaben zum Personenstand) bis hin zu
hohem Schutzbedarf (etwa bei medizinischen Daten).
Die
Folgen etwaige Pannen sind wichtig
An diese Einstufung schließt sich die Frage an, welche Folgen
etwaige Daten-Pannen haben können. Diese Frage ist deshalb wichtig, weil Pannen
Schadensersatzforderungen, Geldbußen und andere Folgen für das Unternehmen nach
sich ziehen können. Man sollte deshalb nicht voreilig davon ausgehen, dass
„ohnehin im Normalfall nichts passiert“.
Die Risikoanalyse bildet eine Handlungsgrundlage
Ergebnis einer DSFA ist ein umfangreiches „Risikopapier“. Es bildet unter anderem die Grundlage dafür, welche Schutzmaßnahmen als notwendig anzusehen sind. Nur selten führt eine DSFA dazu, dass bestimmte Daten überhaupt nicht mehr verarbeitet werden dürfen. Viel häufiger ist es, dass bestimmte Spielregeln ergänzt oder vorhandene Spielregeln in der Praxis endlich umgesetzt werden.
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