Dienstag, 18. November 2025

E-Mail-Marketing & Datenschutz‑Grundverordnung (DSGVO) wie Unternehmen Einwilligungen korrekt managen

E-Mail-Marketing & Datenschutz‑Grundverordnung (DSGVO) wie Unternehmen Einwilligungen korrekt managen

E-Mail-Kampagnen sind für viele Unternehmen ein wichtiges Kommunikations- und Marketing-Instrument. Doch rechtlich sauber funktioniert das nur mit ausdrücklicher Einwilligung oder einer klaren gesetzlichen Grundlage. In diesem Beitrag erklären wir, worauf Sie beim Einholen von Einwilligungen, beim Tracking und beim Profilaufbau im Newsletter- und E-Mail-Marketing achten müssen.

E-Mail-Marketing Einwilligungen korrekt managen 

Warum Einwilligungen so wichtig sind

Versenden Sie Werbe-E-Mails ohne gültige Einwilligung oder andere Rechtsgrundlage, verletzen Sie nicht nur die DSGVO, sondern riskieren auch staatliche Strafen oder Abmahnungen. 
Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)
Die DSGVO verlangt grundsätzlich eine Einwilligung oder ein berechtigtes Interesse gemäß Art. 6 Abs. 1 DSGVO. 
Zudem verschärft das deutsche Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) den Rahmen: Gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 2 UWG gilt Werbe-E-Mail ohne vorherige Einwilligung als unzumutbare Belästigung. Ein Beispiel: Ein Interessent trägt sich online in einen Newsletter ein, vor dem Versand muss geklärt sein, ob er tatsächlich seine Zustimmung gegeben hat. Eine bloße Checkbox ohne eindeutige Information gilt nicht als ausreichend. 

Einwilligung richtig einholen, das gilt es zu beachten

Eine rechtswirksame Einwilligung muss frei, informiert, unmissverständlich und für einen bestimmten Zweck abgegeben sein.
Das bedeutet konkret:
  • Der Empfänger muss deutlich sehen können, wozu er zustimmt (z. B. „Newsletter zu Produktnews & Aktionen“).
  • Es darf keine vorausgefüllte Checkbox geben, die bereits aktiviert ist.
  • Die Einwilligung muss dokumentiert werden: Wer hat wann wie zugestimmt? Ein gepflegtes System hierfür ist empfehlenswert. 
  • Jeder Empfänger muss jederzeit einfach widerrufen können, das geht nicht erst nach mehreren Klicks oder mit Verzögerung.

Profilbildung, Tracking & Datenanalyse, was ist erlaubt?

Viele Newsletter-Tools bieten Funktionen wie Öffnungs- oder Klickraten-Tracking, Personalisierung oder Segmentierung. Doch das Profilieren von Empfängern ist datenschutzrechtlich kritisch: Wird der einzelne Nutzer erkannt und verwertet, handelt es sich um personenbezogene Datenverarbeitung, die zusätzliche Anforderungen nach sich zieht. 
Wenn das Targeting auf Basis von Klickprofilen erfolgt, ist dafür in der Regel eine gesonderte Einwilligung notwendig, oder eine sorgfältige Abwägung im Rahmen des berechtigten Interesses mit entsprechenden Schutzmaßnahmen. 
Auch die Abmeldefunktion muss einfach und gut sichtbar sein. Laut Vorgaben darf die Abmeldung nicht wichtiger gestaltet sein als die Anmeldung. 

Was Sie technisch und organisatorisch regeln sollten

  • Anmeldungssystem: Setzen Sie idealerweise auf das Double-Opt-In-Verfahren: Nach der Anmeldung sendet das System eine Bestätigungsmail, in der der Empfänger seine Zustimmung nochmals aktiv bestätigt.
  • Dokumentation: Erfassen Sie Zeitpunkt der Einwilligung, Version der Datenschutzerklärung und Methode der Zustimmung.
  • Tracking-Transparenz: Seien Sie offen in der Datenschutzerklärung über eingesetztes Tracking, Personalisierung und Profilbildung.
  • Abmeldemechanismus: Jeder Newsletter muss einen klar sichtbaren Link zur Abmeldung enthalten, und nach der Abmeldung dürfen keine weiteren Werbe-E-Mails erfolgen, sofern keine andere Rechtsgrundlage vorliegt.
  • Datenlöschung: Speichern Sie nicht mehr Adressdaten als erforderlich. Ist eine Kundin oder ein Abonnent abgemeldet, müssen Sie überlegen: Werden die Daten anonymisiert oder gelöscht? Eine klare Löschstrategie ist Teil der DSGVO-Pflichten.

Warum Sie diesen Aufwand nicht vernachlässigen sollten

Verstöße beim E-Mail-Marketing führen nicht nur zu Bußgeldern, laut aktueller Übersichten reichen schon wenige unrechtmäßige Werbe-E-Mails aus, um eine Abmahnung oder gerichtliche Verfügung zu begründen. 
Zudem schadet eine unerwünschte Mail dem Vertrauen in Ihr Unternehmen nachhaltig. Ein sauberer Anmelde-, Versand- und Abmeldeprozess wiederum stärkt Ihre Marke, schützt vor rechtlichen Risiken und ist ein Wettbewerbsvorteil, nicht nur Pflicht.


Benötigen Sie dennoch Hilfe? Kein Problem!

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