Montag, 14. Juli 2025

„Zertifiziert“ – oder nur gut behauptet? Wie Fake-Zertifikate Unternehmen ins Risiko bringen

„Zertifiziert“ – oder nur gut behauptet? Wie Fake-Zertifikate Unternehmen ins Risiko bringen

ISO 27001, NIS2, TISAX, DSGVO – die Liste an Normen, Pflichten und Erwartungen wächst.
Kein Wunder, dass immer mehr Unternehmen mit angeblichen Zertifizierungen werben.

Zertifiziert oder doch nicht?

Doch Vorsicht: Nicht jedes Siegel bedeutet auch echten Schutz oder rechtssichere Umsetzung.


Fake-Zertifikate: Ein echtes Risiko

Ein Logo auf der Website oder ein Vermerk in der Signatur ersetzt keine Prüfung.
Und das Problem ist größer, als viele denken:
Es gibt nicht-akkreditierte Zertifizierer, deren „Zertifikate“ keine Aussagekraft haben.
Manche „Zertifizierungen“ beruhen auf Selbsterklärungen oder Beratungsnachweisen, nicht auf unabhängigen Audits.

In manchen Fällen ist nicht einmal klar, welcher Geltungsbereich eigentlich zertifiziert wurde.
Wer sich auf solche Zertifikate verlässt – z. B. im Einkauf oder bei Partnerunternehmen, geht ein rechtliches und wirtschaftliches Risiko ein.


Was bedeutet das für Datenschutz und Informationssicherheit?

Besonders im Bereich ISO 27001 oder NIS2 zählt nicht nur, dass ein Zertifikat vorhanden ist – sondern:
✅ Ist es gültig, nachvollziehbar und geprüft?
✅ Welche Organisation hat es ausgestellt – und ist diese akkreditiert?
✅ Wurde ein ISMS aufgebaut, betrieben und dokumentiert – oder nur simuliert?
DSGVO Art. 5 und Art. 32 fordern: Nachvollziehbarkeit, Sicherheit, Dokumentation.
Ein Fake-Zertifikat hilft da genau gar nichts – im Gegenteil: Es verschärft im Zweifel die Haftung.

Ein echtes ISO 27001-Zertifikat ist:

  • von einer akkreditierten Zertifizierungsstelle ausgestellt (z. B. TÜV, DEKRA, BSI-zugelassene Anbieter)
  • mit Zertifikatsnummer, Prüfdatum und Gültigkeitszeitraum versehen
  • öffentlich über ein Register oder die Prüfstelle nachvollziehbar
  • Achtung: Logos auf Webseiten oder Word-Zertifikate ohne Prüfbericht, Nachweis oder Geltungsbereich sind kein Beweis
  • eindeutig einem Unternehmen und Geltungsbereich zugeordnet


Was ISO 27001 verlangt:

Ein funktionierendes, dokumentiertes und gelebtes Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) – inklusive Risikobewertung, technischen Maßnahmen, Schulungen, internen Audits und Management-Review.

Was NIS2 verlangt:

Organisationen müssen „geeignete technische, operative und organisatorische Maßnahmen“ nach dem Stand der Technik nachweisen können – das heißt: ein strukturiertes Sicherheitskonzept, Prozesse, Nachweise und Reaktionsfähigkeit bei Vorfällen.


Wie wir als Systemhaus unterstützen

Wir begleiten unsere Partner und Kunden nicht nur beratend, sondern strukturiert und pragmatisch – mit:
  • einem ISO 27001 Basis-Check, der den Status Quo prüft, Schwächen aufzeigt und priorisierte Handlungsempfehlungen liefert
  • einer NIS2 GAP-Analyse, die alle gesetzlichen Anforderungen prüft – und zeigt, wo noch Lücken sind
  • konkreten Maßnahmenlisten, technischer Begleitung und Unterstützung bei der Umsetzung

Unser Rat: Vertrauen ist gut – Kontrolle ist Pflicht.

Ob als Kunde, Partner oder Anbieter:
Wer auf Zertifizierungen setzt, sollte wissen:
Woran erkenne ich eine gültige Zertifizierung?
Wie kann ich Nachweise sinnvoll prüfen?
Welche Mindestanforderungen gelten nach ISO 27001 oder NIS2?

Und: Wenn Sie selbst zertifiziert werden wollen – dann bitte richtig.
Denn ein Fake-Zertifikat schützt nichts – es kann im Ernstfall sogar Bußgelder, Schadenersatz oder Vertragsstrafen nach sich ziehen.


Fazit

Zertifizierungen sind kein PR-Gag.
Sie sind ein Vertrauensversprechen – und sollten auch als solches behandelt werden.
Wir helfen Systemhäusern und ihren Kunden dabei:
✅ Echte ISMS-Implementierung
✅ Begleitung bis zur akkreditierten Zertifizierung
✅ Technische und organisatorische Umsetzung nach Norm


Benötigen Sie Hilfe hierbei? Kein Problem!

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