Freitag, 1. April 2016

Erpressungs-Trojaner: So reagieren Sie richtig

Aktuell überstürzen sich die Meldungen über Erpressungs-Trojander, die sich auf Rechnern einschleichen. Diese "Ransomware" verschlüsselt wichtige Daten der Opfer und verlangt Lösegeld für die Entschlüsselung. Sowohl Unternehmen als auch Privatnutzer sind in Gefahr. Was tun, um dem zu begegnen?


Erpresser kommen per E-Mail sowie über Internet und Apps


2016 wird das Jahr der Online-Erpressung, da sind sich IT-Sicherheits-Experten einig. Bereits seit über zehn Jahren versuchen Internet-Kriminelle, ihren Opfern Angst einzujagen und Geld zu erpressen. Früher behaupteten die Erpresser, sie hätten die Nutzer bei einer illegalen Tat erwischt, zum Beispiel bei der Nutzung einer Raubkopie. Nur gegen Zahlung eines Geldbetrags würden sie der Polizei gegenüber schweigen. Die Erpressermasche hat sich inzwischen geändert und bedroht nun das Herzstück jeder IT, die Daten.

yourIT warnt vor gefährlichen Erpresser-Trojanern

Die Erpressung beginnt mit einer Schadsoftware, die über E-Mail, Browser oder mobile Apps auf das Gerät des Opfers kommt. Dort verschlüsselt das Schadprogramm alle Daten des Nutzers. Nur gegen Zahlung des Lösegelds werden die Daten wieder freigegeben, also entschlüsselt, so die Drohung.  Diese Art von Attacken werden auch als Ransomware bezeichnet ("Ransome" ist der englische Begriff für "Lösegeld").

Neue Maschen der Ransomware


Täglich erreichen unsere Security-Experten erschreckende  Meldungen über neue Arten von Erpressungs-Trojanern. Einer schlimmer als der letzte. Die neuesten Maschen sind:

  • 30.03.2016: Der Erpressungs-Trojaner SAMSA (auch Samsam, Samas oder Mokoponi genannt) wird über Hacker aktiv eingeschleust. Mittels aktive durchgeführter Penetrationstests finden die Cyber-Verbrecher bekannte und nicht geschlossene Schwachstellen in Ihrem IT-Netzwerk und nutzen diese daraufhin aus. Im nächsten Schritt versuchen die Erpresser soviele Systeme im Netz zu übernehmen wie möglich. Erst zum Schluß wird der eigentliche Erpressungs-Trojaner SAMSA eingeschleust und hat dann natürlich leichtes Spiel, einen großen Teil des Unternehmensnetzwerks zu verschlüsseln. 
  • 29.03.2016: Gelangt der Erpressungs-Trojaner PETYA auf ihren Rechner (häufig per Dropbox!), tut er erstmal so, als ob Windows abgestürzt wäre. Erst in einer zweiten Phase - beim Neustart des Systems - werden die Daten verschlüsselt. Startet man das System nicht neu, kann man die daten noch retten. Also: Aktuell sollte man Vorsicht walten lassen, wenn der Rechner plötzlich abstürzt.


Opfer sind größtenteils völlig hilf- und schutzlos


Leider sind viele Opfer so hilflos, dass sie tatsächlich bezahlen, oft aber ohne dass die versprochene Entschlüsselung stattfindet. Bezahlt man mit Kreditkarte, missbrauchen die Täter womöglich auch diese Daten, zusätzlich zu den unbrauchbaren eigenen Daten.

Der Schaden ist enorm 


Wie erfolgreich die Online-Erpresser sind, zeigen aktuelle Beispiele: Die Schadsoftware CryptoWall konnten IT-Sicherheitsforscher in über 406.000 Fällen nachweisen. Die Erpresser erbeuteten dabei 325 Millionen US-Dollar als Lösegeld. Leider ist das kein Einzelfall. Der Schaden für die betroffenen Unternehmen und Nutzer geht aber noch weiter, als es die Höhe des Lösegelds vermuten lässt. Da die Angreifer die Daten häufig gar nicht mehr entschlüsseln, fehlen sie dauerhaft.

Verschlüsselte Daten als Super-Gau


Häufig gibt es keine Datensicherung bei den Betroffenen, oder die Datensicherung war ebenso schlecht geschützt wie die Daten selbst, und beides wurde verschlüsselt. Je nach Daten und Art des Unternehmens kann ein solcher Datenverlust die Existenz bedrohen oder aber den Ruf so stark schädigen, dass Kundenzahl und Umsatz drastisch zurückgehen.

Bei Privatnutzern ist der Schaden finanziell gesehen zwar meist geringer. Aber wenn sich wichtige Daten wie die einzigen Fotos, die von einem geliebten Menschen noch vorhanden sind, nicht mehr öffnen lassen, ist der Verlust ebenfalls groß.

Nicht erpressen lassen, sondern Daten besser schützen


Auch Deutsche Sicherheitsbehörden wie das Bundeskriminalamt oder die Landeskriminalämter warnen derzeit vor Erpressungs-Trojanern. Sie raten dazu, den Online-Erpressern kein Lösegeld zu zahlen. Gegen diese Online-Erpresser können Sie sich nur durch eine gute Absicherung der IT wappnen: Ein professionelles Firewall-Konzept, aktuelle Antiviren-Software und eine Begrenzung der Berechtigungen auf den Computern, die mit dem Internet verbunden sind.

Entscheidend ist vor allem die regelmäßige, vollständige und geschützte Sicherung der Daten, um Erpressungs-Trojanern den Schrecken zu nehmen. Hat man ein Backup, braucht man keine Entschlüsselung – die oft sowieso nie kommen würde.

So schützen Sie sich vor den aktuellen Erpressungs-Trojanern



Liebe Unternehmer, den effektivsten Schutz für Ihre Daten bringt derzeit eine umfassende Sensibilisierung der Mitarbeiter! Schulen Sie diese jetzt und weisen Sie dabei auf folgende Punkte hin:

  • Prüfen Sie eingehende E-Mails sorgfältig, insbesondere dann, wenn Sie über einen Link zum Download von Unterlagen unbekannter Quellen aufgefordert werden.
  • Öffnen Sie niemals Links oder Dateianhänge in Nachrichten von Ihnen unbekanntem Absendern.
  • Überprüfen Sie Links hinsichtlich der tatsächlichen Zieladresse, indem Sie mit dem Zeiger der Maus über den Link streifen („Mouse-Over“). Bitte nicht klicken!
  • Öffnen Sie niemals Dateianhänge mit unüblichen Dateitypen (.exe, .vbs, .pdf.exe, .js, etc.). Achten Sie darauf, dass Ihr System Dateianhänge vollständig anzeigt. Sonst wird z.B. die Endung *.pdf.exe als *.pdf angezeigt.
  • Prüfen Sie ein- und ausgehende E-Mails und Dateien mit Anti Malware Tools (Spamfilter, etc.)
  • Sichern Sie Ihre Systeme mit Schutzsoftware (Firewall, Anti-Viren-Programm) und halten Sie diese aktuell
  • Installieren Sie regelmäßig Updates für Adobe Flash, Java, Adobe Reader etc.
  • Führen Sie regelmäßige Datensicherungen auf externe Medien bzw. Online-Backups durch.
  • Denken Sie zweimal nach, bevor Sie in Portalen wie Facebook auf sensationshaschende oder neugierigmachende Meldungen klicken.


Sollten Sie doch einmal Opfer eines solchen Angriffs werden: Ruhe bewahren!

Bleiben Sie ruhig und gehen Sie wie folgt vor:

  • Trennen Sie das befallene Gerät umgehend vom Netzwerk (durch Abziehen des LAN-Kabels).
  • Gehen Sie auf keinen Fall auf die Forderung der Kriminellen ein. Bezahlen Sie nicht!
  • Melden Sie das Problem Ihrem Vorgesetzten, dem IT-Verantwortlichen oder Ihrem IT-Dienstleister.
  • Erstatten Sie eine Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle.
  • Stellen Sie Ihre Daten aus einem Backup wieder her, gegebenenfalls mit der Unterstützung externer IT-Sicherheits-Spezialisten wie yourIT.

Wie können wir von yourIT Sie unterstützen?


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Sie benötigen professionelle Unterstützung? Als IT-Systemhaus bieten wir Ihnen beispielsweise folgende Leistungen:

  • Beratung und Implementierung von Datenschutz- und IT-Sicherheits-Konzepten
  • Durchführung von Sicherheitsaudits für "IT-Infrastruktur" und "Webapplikationen"
  • Durchführung Basis-Check ISO27001 und Einführung eines ISMS
  • Stellung des externen Datenschutzbeauftragten / IT-Sicherheitsbeauftragten
  • Technische Maßnahmen wie Firewall, Anti-Viren-Software, Spam-Schutz, Offline- und Online-Backup, Clientmanagement, IT-Monitoring, Managed Services, etc.
  • Konzeption und Durchführung von Schulungs- / Sensibilisierungsmaßnahmen für Ihre Mitarbeiter
  • ...

Ich freue mich auf Ihre Termin- und Projektanfragen. Fordern Sie uns!

Ihr

Thomas Ströbele 

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