Warum Awareness mehr ist als „Klick und weiter“ 🎯
Security-Awareness braucht mehr als Tools: ISO 27001 verlangt nachhaltiges Bewusstsein, messbare Verhaltensänderung und echte Konzepte.
Awareness |
Viele Unternehmen investieren heute in Awareness-Tools, rollen Schulungen aus und schicken regelmäßig E-Learning-Links an die Belegschaft. Auf dem Papier sieht das oft gut aus: hohe Teilnahmequote, Häkchen gesetzt, nächstes Thema.
Nur: Reicht das wirklich, um Datenschutz und Informationssicherheit im Sinne der ISO 27001 zu erreichen?
Kurz gesagt: Nein.
Die ISO/IEC 27001:2022 fordert in Abschnitt 7.3 „Bewusstsein“ deutlich mehr als „Maßnahmen durchgeführt“. Es geht um ein wirksames, messbares Sicherheitsbewusstsein bei allen Personen, die Einfluss auf das ISMS haben. Und genau hier kippt es in der Praxis: Eine Teilnahmequote zeigt nur, dass jemand dabei war. Sie sagt nichts darüber aus, ob Inhalte verstanden wurden oder sich Verhalten verändert hat.
Was fordert ISO 27001 konkret?
In Klausel 7 („Unterstützung“) beschreibt die Norm, was Organisationen sicherstellen müssen. Mitarbeitende sollen:- die Relevanz und Bedeutung von Informationssicherheit verstehen,
- die Auswirkungen des eigenen Handelns einschätzen können,
- ihre Verantwortlichkeiten kennen und
- sicherheitsrelevante Situationen erkennen und angemessen handeln.
Die häufigsten Probleme in der Praxis
Wenn Awareness-Programme scheitern, liegt es selten am fehlenden Tool. Es liegt am fehlenden Konzept. Typische Muster:- Schulungen haben keinen Bezug zur eigenen Arbeitssituation.
- Es gibt keinen Nachweis, ob Mitarbeitende Inhalte verstanden haben.
- Erfolgskontrollen fehlen (z.B. Phishing-Simulationen).
- Awareness findet isoliert statt und ist nicht im ISMS verankert.
- Maßnahmen passieren „für den Auditor“ statt für echte Risikoreduktion.
So wird Awareness wirklich wirksam
Ein belastbares Awareness-Programm besteht nicht aus „mehr Content“, sondern aus den richtigen Bausteinen:- Zielgruppenanalyse
Was wissen Mitarbeitende tatsächlich und wo passieren die Fehler im Alltag? - Rollenspezifische Inhalte
Einkauf, IT und HR brauchen unterschiedliche Schwerpunkte und Beispiele. - Abwechslung und Relevanz
Kurzformate, Videos, kleine Quiz, Praxisbeispiele. Keine PDF-Folklore. - Phishing-Simulationen und praxisnahe Tests
Nicht als „Pranger“, sondern als Trainingsinstrument mit Auswertung und Lerneffekt. - Feedback und Wiederholung
Lernen ist ein Prozess. Ohne Wiederholung bleibt es Theorie. - Integration ins ISMS
Awareness-Maßnahmen gehören in Planung, Umsetzung, Messung und Verbesserung des ISMS – inklusive Wirksamkeitsnachweis.
Unser Tipp, bevor Du das nächste Tool kaufst
Definiere zuerst glasklar, was sich verändern soll:- Welches Verhalten willst Du sehen?
- Welche Risiken willst Du reduzieren?
- Woran erkennst Du Wirksamkeit?
Und das klappt nur mit einem echten Konzept, nicht mit Copy & Paste.
Fazit
Security-Awareness ist ein zentraler Baustein für Datenschutz und Informationssicherheit, aber kein Selbstläufer. Die ISO 27001 verlangt nachweislich wirksame Maßnahmen. Wer nur auf Zertifikate, Tool-Landschaften und Teilnahmequoten setzt, verfehlt das Ziel.Wenn Du ein Awareness-Programm willst, das wirklich greift, unterstützen wir beim Aufbau einer nachhaltigen Awareness-Strategie – inklusive Lernplattform, Phishing-Simulationen und sauberem Wirksamkeitsnachweis.
Benötigen Sie dennoch Hilfe? Kein Problem!
Das könnte Sie auch interessieren:
- 29.10.2024: Awareness - mit einfachen Mitteln viel erreichen
